Im siebten Anlauf hat's geklappt: Borussia Dortmund holt am 15. Spieltag der Fußball-Bundesliga beim VfL Wolfsburg mit einem 3:1 (3:0) den ersten Auswärtssieg der Saison. In Unterzahl musste das Sahin-Team aber leiden - Routinier Pascal Groß war eine halbe Stunde vor Schluss mit glatt Rot vom Feld geflogen. Letztlich brachte der BVB seine Führung aus einer starken ersten Halbzeit aber über die Zeit.
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Nach nicht einmal zwei Minuten hätte der BVB eigentlich schon in Führung liegen müssen. Der quirlige Donyell Malen hatte sich rechts Platz verschafft. Seine Hereingabe landete bei Julian Brandt, der allerdings das Kunststück fertigbrachte, die Kugel aus vier Metern über den Wolfsburger Kasten zu setzen.
Brandt hatte auch die zweite gute Möglichkeit des BVB. Nach Gittens Vorarbeit auf links kam er diesmal zehn Meter vor dem Tor zum Abschlusss - wieder drüber (15.).
Dass Schwarz-Gelb trotzdem bald jubeln durfte, war einer einstudierten Standardsituation zu verdanken. Nach Ramy Bensebainis Eckball blockten gleich drei BVB-Akteure Malen frei, der keine Mühe hatte, die Kugel aus fünf Metern zu versenken. Es stand 0:1 (25.).
Und nun lief's: Nach Bensebainis klugem Pass in die Tiefe lenkte Brandt die Kugel weiter in den Lauf von Beier - der traf direkt per Außenrist an den linken Innenpfosten - 0:2 (28.). Und weiter: Diesmal mit Beier über rechts und der flachen Flanke ins Zentrum, wo Brandt nicht lange fackelte sondern direkt abnahm und flach ins lange Eck zum 0:3 traf (30.).
Und der VfL? Es war erschreckend, wie luftig die Wolfsburger in der Abwehr verteidigten. Schon in der Vorwoche beim 2:3 in Freiburg hatte man hinten viel zu viel zugelassen. Diesmal lief aber auch nach vorn kaum etwas. In der 36. Minute der erste VfL-Abschluss überhaupt, als Mattias Svanberg mit einem Kopfball aus kurzer Distanz an BVB-Torwart Gregor Kobel scheiterte.
Apropos Kobel: Der VfL kam stürmisch aus der Pause zurück auf den Platz. Und setzte den BVB unter Druck, um in der 49. Minute Megachance auf den Anschlusstreffer geboten zu bekommen. Der eingewechselte Lukas Nmecha stand nach einem Pass in die Tiefe plötzlich frei vor Kobel. Der ältere der Nmecha-Brüder hatte Zeit, schaute und schoss nach rechts. Das aber hatte Kobel geahnt - und entschärfte das Ding mit einer Mega-Parade.
Drei Minuten später die nächste Gelegenheit. Diesmal hatte Mohamed Amoura viel Platz auf links. Anstatt zielstrebig aufs Dortmunder Tor zu gehen, zog der Algerier aber noch einmal auf und kam aus dem Rhythmus. Unter Druck landete sein Schuss weit über dem Dortmunder Kasten.
Der VfL war jetzt am Drücker. Und die nächste Chance saß: Nach einem Eckstoß stieg Abwehrmann Denis Vavro am höchsten und nickte ein - es stand nur noch 1:3 (58.). Drei Minuten später der nächste Schlag: Pascal Groß zog gegen den davonseilenden Nmecha die Notbremse - er musste mit glatt Rot runter. Und Wolfsburg hatte eine halbe Stunde vor Schluss Überzahl auf dem Feld.
Oft hatte der BVB in den vergangenen Spielen Führungen aus der Hand gegeben. Diesmal nicht. Geführt von den zentralen Abwehrleuten Nico Schlotterbeck und dem eingewechselten Waldemar Anton hielt die BVB-Abwehr nun dicht. Und feierte am 15. Spieltag den ersten Auswärtssieg der Saison.
Startaufstellungen:
Wolfsburg: Grabara - Fischer, Vavro, Koulierakis, Maehle - Arnold, Svanberg, Gerhardt, R. Baku, Amoura - Wind
Trainer: Ralph Hasenhüttl
Dortmund: Kobel - P. Groß, Can, N. Schlotterbeck, Bensebaini - F. Nmecha, Brandt, Malen, Beier, Gittens - Guirassy
Trainer: Nuri Sahin
Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck
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